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Hart an der Grenze

Das Naturschutzgebiet Taubergießen grenzt an den Rhein und an Frankreich. Auch auf dem Stellplatz in `Sasbach am Kaiserstuhl´ blickt man über den Grenzfluss und auf das Nachbarland. Vom Kaiserstuhl schweift der Blick bis zu den Vogesen.

„Achtung Sackgasse“ – also weiter gerade aus. Denn sonst werden die Wanderer durch Ausläufer der zahlreichen Wasserwege oder kleine Seen, die das Naturschutzgebiet prägen, gestoppt. Der Rhein hat hier mit seinen Überschwemmungen für einen „hotspot“ der biologischen Artenvielfalt gesorgt. In den Wasserläufen und Tümpeln, Auwäldern und Wiesen leben Fische, Muscheln, Krebse, seltene Vogel- und Fledermausarten, Biber, unzählige Insekten und bemerkenswerte Orchideen. Das kleine Paradies liegt in der südlichen Oberrheinebene - zwischen Freiburg und Offenburg, überwiegend auf der Gemarkung der Gemeinden Kappel-Grafenhausen, Rust und Rheinhausen.

Überflutete Senken zwingen zur Umkehr

Ein Schild weist darauf hin, dass es erst in viereinhalb Kilometern wieder die Möglichkeit zum Abbiegen gibt. Nach heftigen Regenfällen können mit Wasservollgelaufene Senken dafür sorgen, dass man wieder umkehren muss. Die wilde Romantik entlang des Rheins macht solch einen Umstand wieder wett. Das 1979 zum Naturschutzgebiet erklärte Taubergießen ist mit rund 1.682 ha eines der größten Schutzgebiete in Baden-Württemberg. Der Name "Taubergießen" stammt von einem Gewässerlauf im Norden des Gebiets. Unter "Gießen" versteht man von Grundwasser gespeiste Fließgewässer; als "taub" bezeichnen Fischer nährstoffarme Gewässer mit geringem Fischbestand. Diese Auenlandschaft ist geprägt durch den ständigen Wechsel von Hoch- und Niedrigwasser.

Blick über die Grenze

Nach einer abwechslungsreichen Wanderung geht es zurück zum Wohnmobil und in Richtung Sasbach. Hier gibt es mehrere Stellplätze zum Übernachten – Rheinblick inklusive. Am gegenüberliegenden Ufer parken ein paar französische Camper. Im wenige Kilometer entfernten Endingen beginnt am nächsten Tag die Wanderung durch den Kaiserstuhl durch die Amolterer Heide, das älteste Naturschutzgebiet im Kaiserstuhl. Schmetterlinge, Heuschrecken und zahlreiche weitere Insekten- und Pflanzenarten haben sich hier angesiedelt - bis in den 50iger Jahren der illegale Rebenanbau begann und die Trockenwiesen plötzlich mitgedüngt wurden.

Katharinenkapelle als Ziel

Der Weg führt steil nach oben und zur Katharinenkapelle. Immer wieder bieten sich herrliche Ausblicke – bis zum Schwarzwald und den Vogesen. Durch einen Buchenwald geht es bergab und Richtung Endingen. Das letzte Wegstück führt durch eine Kastanienallee und zurück zum Wohnmobil, das im Zentrum des kleinen Städtchens parkt.

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