· 

Schlösser, Seen und eine Schlucht

Wer schon immer einmal einen Blick ins Schlafzimmer von Ludwig II. werfen wollte, profitiert jetzt von den Führungen in Kleingruppen. Zu zehnt geht es durch die königlichen Gemächer von Schloss Neuschwanstein. Nachdem für das Wohnmobil – ganz ohne Parkplatzqual – genug Abstellmöglichkeiten zur Verfügung stehen, liegen wir gut in der Zeit. Denn zum Schloss sind es vom Parkplatz knapp eine halbe Stunde zu Fuß. Alle Führungen kann man momentan nur online und vorab buchen. Bis zum Saal mit der beeindruckenden Kuppel, der höchste Raum im Schloss, geht es erst einmal zwei Stockwerke hinauf. Da die Räumlichkeiten seit über zwei Jahren renoviert werden, versperren Gerüste den Blick auf die farbintensiven Wandbilder, die neben kirchlichen Motiven auch Tier- und Naturmotive zeigen. Sogar eine Miniatur-Grotte hat sich der bayrische König für sein Märchenschloss nachbilden lassen. Beeindruckend und bereits renoviert ist der größte Saal des Schlosses, der auch schon der letzte Raum der Besichtigung ist.

Am Filmset und im Park

Kaum zurück im Wohnmobil fängt es an zu regnen. Am Forggensee vorbei geht es Richtung Bad Bayersoien. Dort verweist ein Schild auf Wohnmobilstellplätze hinter dem Dorfstadl – eigentlich ganz idyllisch. Allerdings rückt am nächsten Morgen kurz nach sechs ein Fahrzeug nach dem anderen an. Die TV-Crew dreht hier am Feuerwehrhaus für die Serie „Marie fängt Feuer“. Für uns fängt der Tag früh an und bereits kurz nach neun erreichen wir das nächste Traumziel: Linderhof. Die ausgedehnte Parkanlage lohnt eine Erkundung. Überall gibt es etwas zu entdecken, so wie das marokkanische Haus und die riesige Brunnenfontäne, die um zehn Uhr zu einem meterhohen Strahl anschwillt.

Durch die Schlucht

Nach so viel gepflegter Gartenpracht wartet in Garmisch-Partenkirchen das Kontrastprogramm mit einer Wanderung durch die Partnachklamm. Rechts, des in den Felsen gehauenen Pfades, stürzen größere und kleinere Rinnsale in den tosenden Bach, der sich durch die 700 Meter lange Felsenschlucht gräbt. Dank Corona folgt man einem Einbahnsystem und kann das feuchte Spektakel ohne ständige Ausweichmanöver genießen. Steil nach oben geht es zurück zum Parkplatz. 70 Meter geht es von der Marienbrücke in die Tiefe, wo ein letzter Blick auf die Partnach möglich ist. Abends spiegelt sich der Supermond im Stausee bei Lechbruck, wo es tolle Stellplätze auf dem Campingplatz Via Claudia gibt.

Testen und Essen

Vor der Weiterfahrt nach Österreich brauchen wir neben dem Einreiseformular auch einen negativen Corona-Test. Wie praktisch, dass das Restaurant handwerk in Sonthofen neben Regionalem auch gleich Tests anbietet. Im Gewächshaus trotzen wir Wind und Wetter und füllen online schon einmal das Einreiseformular nach Österreich aus. Viele Kurven führen auf den 1400 Meter hohen Riedbergpass hinauf, Am Riedberger Horn gibt es ein neues Zentrum, das den Massentourismus in die Natur nachhaltiger steuern soll. Dann liegt der Bregenzerwald auch schon vor uns und der Camper fährt Kehre um Kehre wieder nach unten. Durch Hittisau, hier gibt es ein lohnenswertes Frauenmuseum, fahren wir nach Andelsbuch und parken für die Nacht an der Bergstation. Nicht ohne vorher im Bregenzer Käsehaus zu stoppen und Spinatknödel einzukaufen.

Zurück an den Bodensee

Leider macht der Dauerregen am nächsten Tag keine Lust auf eine Bergtour und so geht es über Ediths, ein kleines Erlebniskaufhaus in Bizau zurück an den Bodensee und der Sonne entgegen. Wollen wir noch in die Schweiz oder fahren wir am deutschen Bodenseeufer entlang? Keine leichte Entscheidung. Letztlich geht es nach Lindau, wo uns auch die dritte Polizeikontrolle freundlich durchwinkt. Hier gibt es online Tickets für die Bayrische Landesgartenschau.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0