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Unterwegs mit dem Wohnmobil oder Freiheit auf Rädern

Besonders in Corona-Zeiten ist das die perfekte Art zu reisen: spontan aufbrechen und das quasi in den eigenen vier Wänden.

Stellplatz am Badesee

Zwei, drei freie Tage, Sonnenschein und Lust auf Abenteuer – los und hinter’s Steuer. Es geht nach Hessen, genauer an den Edersee. Vorbei an saftigen Wiesen, kleinen Gehöften und durch malerische Fachwerkdörfer folgt man dem braunen Schild mit der Aufschrift Edersee Talsperre. Kurz vor Herzhausen geht es in die Straße `Zum Träumen 1A´ und direkt zum Campingplatz. Was für ein Glück – der Stellplatz liegt direkt am kleinen Badesee, sogar mit eigenem Zugang. Neugierig kommt eine Entenmutter mit ihren zwei Küken angeschwommen und beobachtet das Treiben. Irgendwann spiegelt sich der Vollmond im See. Nach einem gemütlichen Frühstück kommt erst einmal die Hängematte zum Einsatz – so lässt es sich aushalten. Eigentlich stand eine größere Wanderung auf dem Programm.

Durch den Urwald

Doch nach dem verbummelten Vormittag und dem Besuch im Nationalparkzentrum geht es auf die Hagenstein-Route statt auf die doppelt so lange Ringelsberg-Route. Vom Besucherzentrum geht es an den Experimentier-Stationen vorbei und nach einem kleinen Barfußparcours folgt man abschnittsweise dem Urwaldsteig Edersee, der sich 70 Kilometer über Stock und Stein und durch echte Urwälder schlängelt. Seit 2011 gehört der Nationalpark zum UNESCO-Weltkulturerbe. An den Ederhängen wachsen Roter und Großblütiger Fingerhut. Die lila Blüten des Roten fallen leichter ins Auge als die Gelben des Großblütigen. Der Fingerhut ist auch das Symbol des Wanderwegs. Den Berg hinauf gelangen die Wanderer zum Parkplatz 1. Durch die charakteristischen Wälder mit bizarr gewachsenen Buchen und knorrigen Eichen gelangt man zum Aussichtspunkt: Der markante Felsvorsprung gibt den Blick frei übers obere Edertal. Vorbei an Stellen mit Windbruch, wie in einem Mikado-Spiel sind die Stämme in der Landschaft verteilt, verläuft der Weg talwärts. Zwischen den umgestürzten Riesen entfaltet sich neue Wildnis. Man fühlt sich wie in einem Märchenwald – wie Hänsel und Gretel. Die Brüder Grimm waren übrigens aus Nordhessen. Durch das kleine Kirchschlotheim gelangt man wieder ans Nationalparkzentrum zurück. Der sechs Kilometer lange Weg kann auch andersherum gegangen werden.

Rund um den Stausee

Am nächsten Tag geht es erst einmal mit dem Camper nach Nieder-Werbe, wo eine Kirchturmspitze aus dem Reiherbach-Vorstaubecken ragt. Einige Höfe und die Kirche versanken beim Bau des Stausees im Wasser. Weiter geht es über Waldeck an die imposante Staumauer, die zu den höchsten in Europa zählt.

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