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Der Blick nach oben geht immer

Eine Reise zu den Sternen, Satelliten und Co.

 

Die Teleskope der Sternwarten sind verwaist und Sternenführungen bis auf weiteres abgesagt. Dank der aktuellen Wetterlage und einer geringen Luftverschmutzung ist der Himmel so klar wie selten.

Schon immer fasziniert der Nachthimmel die Menschen. Filme wie ‚Star Trek‘ mit Captain James T. Kirk, der das Raumschiff Enterprise kommandiert, beflügeln die Sehnsucht nach der unendlichen Weite des Weltalls. Die Star-Wars-Filme gehören inzwischen zu den erfolgreichsten Werken der Filmgeschichte. Das Beobachten des nächtlichen Geschehens am Himmel zählt zu den schönsten und am einfachsten zu genießenden Naturerlebnissen. Wer eine Sternschnuppe sieht, freut sich und wünscht sich etwas und das Wissen, dass sich außerhalb der Erde noch unermesslich viele andere Himmelskörper befinden, macht neugierig.

‚Starlink trails‘ am Himmel

Neben den Sternen, Sternbildern und Planeten überraschen gerade die auffälligen ‚Starlink trails‘ am Himmel. „Sie bestehen aus Satelliten, die ‚in einer Spur‘, relativ eng hintereinander herfliegen“, erklärt Andreas Eberle, Vorsitzender Schwäbische Sternwarte e.V. „Diese zahlreichen Lichtpunkte, sehen spektakulär aus.“ Starlink ist ein vom US-Raumfahrtunternehmen SpaceX weltumspannendes Satellitennetzwerk für ein ebenfalls weltweites Hightech-Internet. Zu den hunderten Starlink-Satelliten im Orbit, kommen pro Raketenstart 60 weitere dazu, deren Reise jetzt besonders gut beobachtet werden kann. „Insgesamt sollen es rund 10000 Internet-Satelliten werden“, weiß der Leiter der Sternwarte Stuttgart. „Zusätzlich zu den Starlink-Satelliten gibt es auch unsere bisherigen Satelliten“, gibt Eberle zu bedenken, denn die Satelliten erschweren beispielsweise das Fotografieren von Himmelereignissen.

Foto: Sternwarte Stuttgart

Termine zur Beobachtung

Venus in der Dämmerung

Jetzt im April leuchtet die Venus als erstes Licht nach Sonnenuntergang. Die ersten Lichter, die abends am Sternenhimmel funkeln, sind oft gar keine Sterne, sondern Planeten. Sie strahlen viel heller als Sterne, weil sie der Erde vergleichsweise nah sind und das Sonnenlicht reflektieren. Die Planeten umkreisen die Sonne unterschiedlich schnell und wandern stetig durch die Sternbilder. Jeden Monat stehen sie etwas anders, allabendlich wandern sie und verändern ihre Position.

Das Sternbild Orion

Vom Sternbild Orion sind jetzt nur noch die ‚Gürtelsterne‘ zu sehen. Ein Sternbild bezeichnet eine Gruppe von Sternen in einer Region des Sternenhimmels, die noch mit bloßem Auge zu sehen sind. Wer mehr sehen möchte, braucht dann schon ein Teleskop. Damit lassen sich beispielsweise die Plejaden gut erkennen, der bekannteste Sternhaufen am Himmel. Selbst ohne Hilfsmittel sind ein paar wenige Sterne auszumachen. Der ganze Haufen setzt sich aus Hunderten von Sternen zusammen und befindet sich im Sternbild Stier. Sonne und Planeten ziehen an ihnen vorbei und der Mond besucht sie einmal im Monat. Dabei kommt es vor, dass er einige der Sterne verdeckt.

Eindrucksvoller Mond

Auch der Mond spielt eine Rolle bei den Astronomen. Der letzte Vollmond war besonders eindrucksvoll. Wenn sich der Mond der Erde stark annähert, spricht man auch vom ‚Supermond‘. Besonders gut kann man Einzelheiten aber bei Halbmond erkennen. Dann ist eine Hälfte des Mondes von der Sonne beschienen und auf der unteren Hälfte ist noch 'Mondnacht'. Die Randgebirge der Krater werfen dabei klar sichtbare Schatten. Auch beim nächsten Vollmond - am 7. Mai 2020 - gibt es fast wieder einen 'Supermond'. Dann ist der Himmelskörper nur 360.000 Kilometer entfernt und damit nahezu gleich nah wie beim April-Vollmond.

Der Travelguide Lonely Planet ‚Himmel Leuchten‘ liefert alle Informationen für den richtigen Blick nach oben.

 

Optimale Verhältnisse bei geringer Lichtverschmutzung gibt es im Internationalen Sternenpark Nationalpark Eifel, www.nationalpark-eifel.de/de/nationalpark-erleben/sternenpark/ sowie im www.sternenpark-rhoen.de und www.sternenpark-westhavelland.de/

 

Und besonders gut zur Himmelsbeobachtung eignet sich der ehemalige Truppenübungsplatz bei Münsingen. Dieser und weitere Plätze unter, www.sternenpark-schwaebische-alb.de/

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