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WINTERSPASS IM SCHWARZWALD – ES GEHT AUCH OHNE SCHNEE

Ein Wochenende ist zu kurz für all die Möglichkeiten, die die Region bietet – ein paar Highlights

Die eigene Kuckucksuhr bauen

Im Deutschen Uhrenmuseum in Furtwangen kann man sich seine eigene Kuckucksuhr gestalten und bauen – die noch mehr kann als den weltbekannten Vogelruf.

In dem Werkraum der Hochschule Furtwangen, die aus der 1850 gegründeten Uhrmacherschule hervorgegangen ist und direkt ans Deutsche Uhrenmuseum angrenzt, ist noch einiges los. „Wir haben fast 1000 Führungen an 365 Tagen im Jahr“, erklärt Eva Renz gerade, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit bevor sie die Museumspädagogen Manuela Lüben und Robert Werner vorstellt. Die beiden schulen heute Abend angehende Museumsführer, die sich mit dem vom Museum angebotenen Workshop Kuckucksuhr vertraut machen sollen. Die Gruppe verteilt sich um die Tische. Jeder der anwesenden Männer und Frauen greift zum Pinsel und den Farbtöpfen. Gut, wen man sich schon im Vorfeld Gedanken über die Farbwahl gemacht hat. Sonst kann es passieren, dass einem erst einmal so gar nichts einfällt. Während es schon munter durcheinander tönt: Wo ist Silber“ oder ‚wer hat die weiße Farbe“. Einfarbige Uhren liegen im Trend, aber einzelne machen sich auch die Mühe, jedes der sieben Blätter in einer anderen Farbe zu bemalen, die ums Ziffernblatt gruppiert sind.

„Die Optik des geschnitzten Häuschens mit dem Kuckuck wurde in Furtwangen erfunden und hat sich quasi zum Jahrhundert-Design entwickelt“, betont Eva Renz, die zuvor schon durchs Museum der Zeitmessgeräte geführt hat, wo ein Schwerpunkt auf der handwerklichen und industriellen Uhrenproduktion im Schwarzwald liegt „Der Architekt Friedrich Eisenlohr nahm ein Bahnwärterhäuschen als Vorbild für die Mode Uhr von 1850, die auch heute wieder voll im Trend liegt“, fährt sie fort.

 

„Jetzt klebt ihr die Leiste mit den goldenen Tannenzapfen unten ans Gehäuse“, leitet Robert Werner an. Danach wird das Quarzwerk, das in einer Plastikbox steckt, an die Holzfront geschraubt. „Zieht die Schraube mit Gefühl an“, rät Werner. „Sonst dreht ihr sie ab“. Mit Klebstoff wird das hölzerne Ziffernblatt befestigt. Das Aufsetzen der kleinen, weißen Zeiger erfordert Fingerspitzengefühl. Alle helfen sich gegenseitig. Bald ertönen die ersten Melodien, dazwischen mischt sich Vogelgezwitscher und der typische Kuckucksruf. „Ihr könnt auswählen, ob ihr lieber den Vogelruf oder die kurzen Liedchen wollt“, sagt Manuela Lüben, die beim Verabschieden noch darauf hinweist, dass die Uhren sich auch nachts stündlich melden. Tatsächlich ist die Freude um zwei Uhr über ‚Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus ‘ nicht so groß wie um 14 Uhr – nur gut, dass der Ton über Nacht einfach ausgestellt werden kann.

Möbel selbst entwerfen

Seit 2015 ist wieder etwas los in der Schaffhauser Säge. Dort hämmert, sägt und bohrt Josche Frankenberger in seiner Erlebniswerkstatt während seiner Kreativkurse.

Gerade lehnt der Schwabe, der vor über drei Jahren von Stuttgart aufs Land oder passender in den Wald geflüchtet ist, entspannt am hölzernen Treppengeländer. Der Möbeldesigner zeigt auf die geöffnete Tür seines Gästezimmers und sagt: „Das ist mein Showroom“: Ein Bett - im Futon Stil - auf vier abgesägten Holzstämmen, zwei simple Hocker als Nachttische, ein schlichter Sekretär und ein Sofa, groß genug, um darauf zu schlafen. Möbel zum Selberbauen – mit Laien, die ihr Lieblingsstück eigenhändig fertigen möchten. Es sind alles Eigenkreationen des ‚verrückten ‚Schwob aus dem Loch‘ wie ihn seine Nachbarn nennen. Der Holzfreak nimmt es ihnen nicht krumm und macht einen höchst zufriedenen Eindruck, wie er so auf sein Reich aus dem 16. Jahrhundert blickt, das eingebettet, aber recht einsam, in einem kleinen Tal rund zwei Kilometer entfernt von Grafenhausen liegt.

Heute hat er eine Gruppe, die nicht viel Zeit mitbringt. „Wir machen ein Vogelhaus“, erklärt er und hält ein Kästchen mit aufklappbarem Deckel in der Hand. Durchs Einflugloch passt nicht einmal ein Spatz, aber es geht ihm darum, dass jeder etwas aus eigener Kraft schaffen soll. „Am Ende ist es wichtig, dass man sagen kann - ich hab’s geschafft“, betont der Wahlschwarzwälder mit schwäbischem Dialekt. „Ich hab‘ noch niemand mit halbfertigen Objekten aus dem Haus gehen lassen“, macht er klar. Dass, das Zeug in der Regel auch gut aussehe verstehe sich von selbst. Inzwischen klopft und hämmert es aus allen Ecken. „Geht doch, hört ihr den Klang“, freut sich der Schreiner. Wo’s mal nicht so klappt, ist er zur Stelle, springt mal hier und mal dorthin. Auch ein, „so klappt das net“ ist zu hören. Dann legt Frankenberger selber Hand an - zieht einen krummen Stift aus dem Holz oder leimt noch einmal nach und ist ganz in seinem Element.

Stillstand kennt der Macher nicht: „Jedes Jahr fällt mir etwas Neues ein. Neuerdings kehren bei ihm Wandergruppen ein, die während ihrer Rast einen Stiefelknecht machen. Ab und zu unterhält er mit Holzarbeiten auch Kinder auf Geburtstagspartys und ein benachbartes Paar kommt regelmäßig zum Küchenbau vorbei – mit dem Ziel, gemeinsam die Wunschküche zu schaffen. „Die meisten bauen ein Bett oder eine Kommode für einen ganz speziellen Platz“, weiß Josche Frankenberger inzwischen. Bei der Frage nach seiner Zukunft überlegt er kurz, lacht und sagt: „Klar habe ich Pläne, aber die verrat‘ ich nicht. Außerdem lebe ich gerne im hier und jetzt – das glaubt man ihm sofort.

Qi-Walking für´s innere Gleichgewicht

Wer lieber in der Natur unterwegs ist kann mit Melanie Manns zum Qi-Walking und sein inneres Gleichgewicht finden. Beim Gehen durch den Wald, vorbei an den Kraftorten der Natur, entfernt man sich mit jedem Schritt vom Alltag.

Foto-Tipps auf dm Feldberg

Mit oder ohne Schneeschuhe geht es mit dem Natur- und Landschaftsfotograf Sebastian Schröder-Esch über den Feldberg, dem Sonnenuntergang entgegen. An seinen Lieblingsplätzen gibt der Fotograf Tipps für Landschaftsaufnahmen.

Schwarzwald-Tipps

  • Schwarzwälder Spezialitäten gibt es in der Hexenlochmühle, die romantisch in einem Tal zwischen St. Märgen und Furtwangen liegt, www.hexenlochmuehle.de/
  • Die Deutsche Uhrenstraße ist eine Ferienstraße, die vom mittleren Schwarzwald über den Südschwarzwald bis in die Baar verläuft und dabei die Zentren der Schwarzwälder Uhrenherstellung berührt, www.deutscheuhrenstraße.de

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