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UNTERWEGS AUF DEM TEINACHER - PREMIUM WANDERWEG IM NORDSCHWARZWALD

Schwarzwald Guide Jürgen Rust führt die Wanderer zielstrebig den kurzen Anstieg zum Beerenweg hinauf. Von dem Panoramaweg oberhalb Bad Teinachs bieten sich schöne Ausblicke auf den Ort, den Kurpark, die Therme und die gegenüberliegende Burgruine Zavelstein. Es geht am Waldrand entlang, vorbei an Hütten mit klingenden Namen wie ‚Schöne Aussicht‘ und ‚Mooshäusle‘ bis zur ‚Jahrhundertbank‘. In ihre Lehnen aus Stein sind die dankbaren Kommentare und Heilerfolge der Kurgäste vergangener Jahrhunderte eingemeißelt. „Bad Teinach war im 18. Jahrhundert fast so bekannt wie Baden-Baden“, klärt Rust die Gruppe auf.

Ab in den Schwarzwald

„Elf Quellen gibt es im Tal“, erzählt der Naturführer. Die Mineralquellen Teinach GmbH liegt direkt unterhalb des Höhenwegs. Hier wird das Mineralwasser abgefüllt, das in der Region besonders beliebt ist. Ab und zu ist das Klappern der Sprudelkisten zu hören, die zu meterhohen Türmen gestapelt werden.

Wasser zum Probieren

Das Trinkwasser begegnet einem in Form von Sitzbänken mit Armlehnen aus Flaschen und aneinandergereihten Sprudelkisten, alles gefertigt aus heimischer Weißtanne und von einem professionellen Kettensäger ausgearbeitet. Über zwei Meter ist die Holzflasche hoch, zu der man auf der anderen Talseite kommt, nachdem die Teinach erst einmal überquert ist. Hier kann sich jeder eine kleine Flasche Mineralwasser nehmen, bevor der Anstieg nach Emberg beginnt. Die Pfade sind schmal und unwegsamer geworden. Wer genau hinsieht entdeckt überwuchertes Geäst, bemoosten Buntsandstein und zerklüftete Felsen. Ab und zu knirscht noch ein Schneerest unter den Sohlen der Wanderschuhe. Wer auch genau lauscht, hört das Zwitschern der Vögel.

Beim Laufen herunter kommen

Mit zunehmender Steigung verstummen auch die letzten Gespräche. Die Atmung wird tiefer und der Herzschlag beschleunigt sich mit jedem Höhenmeter. „Die 630 Stufen ließ Königin Mathilde vor 250 Jahren anlegen“, unterbricht Jürgen Rust die meditative Ruhe und legt einen kurzen Stopp ein. Er zeigt auf die Sitzbänke aus Stein, die den engen Aufstieg säumen und erklärt: „Da konnten sich die Damen beim Flanieren ausruhen.“ Kaum zu glauben, dass der Adel hier hinauf spaziert sein soll, der regelmäßig mit Geleit samt Hoftheater zum ‚Luft schnappen‘ gekommen ist. Die Strecke ist trotz zahlreicher Abzweigungen sehr gut beschildert – eines der Kriterien, die ein Premium Wanderweg erfüllen muss.

Rastplatz mit Ausblick

Bis ins Heckengäu sieht man von der Berghütte – ein schöner Rastplatz für eine Verschnaufpause. Von hier geht es durch den ‚Märchenwald‘ weiter abwärts. Lange Flechten hängen von den Ästen der Bäume. Mit etwas Phantasie sieht man die Kobolde und Feen, die daran schaukeln und ihren Schabernack treiben. Dass sich das Landschaftsbild immer wieder ändert und für viel Abwechslung sorgt, ist ebenfalls Voraussetzung fürs Premium Siegel. Über die Wolfsschlucht geht es zurück an den Rötenbach. Schon vom Tal sieht man die Schloßberghütte. Das bewirtschaftete Blockhaus ist eine gute Einkehrmöglichkeit bevor es wieder aufwärts nach Zavelstein

 

Hinweis: Da fast alle Treppen, Stufen sowie Teile des Weges naturbelassen sind und vor allem bei Feuchtigkeit glitschig sein können, empfehlen sich neben gutem Schuhwerk auch Stöcke. Die Begehung des ‚Teinachers‘ wird daher auch in der hier beschriebenen Richtung empfohlen.

Tipps zur Tour

  • Der Teinacher: Premium Wanderweg mit 11,5 Kilometer Länge und 443 Höhenmetern, Laufzeit 4 bis 5 Stunden. Der Weg ist auch interessant für Kinder ab dem Grundschulalter, aber nicht kinderwagentauglich, https://www.schwarzwald-tourismus.info/Media/Touren/Der-Teinacher Einkehrmöglichkeiten gibt es auf der Tour in der Schloßberghütte, Bad Teinach oder im Wanderheim Zavelstein, idyllisch am Ortsrand gelegen.
  • Auf Sterne Niveau wird im Krone Lamm in Zavelstein gekocht und auch der Wellness Bereich lädt zum Entspannen ein, www.berlins-hotel.de
  • Die Forellenzucht Calmbach lockt mit Fisch vom Grill und frischen Forellen und Saibling aus den eigenen Teichen ins 13 Kilometer entfernte Calmbach-Würzbach, www.forellenzucht-calmbach.de

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