Morgens spiegeln sich schon die ersten Sonnenstrahlen auf der blauen Wasseroberfläche der Bucht von Arcachon im Südwesten Frankreichs. Langsam schiebt sich die Sonne über die Kronen der Pinien. Ein einsamer Spaziergänger steigt auf Europas höchste Wanderdüne, die an manchen Stellen über 110 Meter hoch ist. Vom Rücken der zweieinhalb Kilometer langen Dune du Pilat bietet sich ein grandioser Ausblick auf den vorderen Teil des Bassins, das durch die gegenüberliegende Halbinsel Cap Ferret vom Atlantik abgetrennt wird. Bei Ebbe sieht man die Austernbänke der großen Sandbank am besten.
Austernzucht schon seit über 160 Jahren
Austern gedeihen nur in sauberem Wasser. Dafür sorgen Ebbe und Flut in der Bucht. Über 200 Liter Wasser filtert eine Auster täglich und nimmt so Nähr-, aber auch Schadstoffe auf. 1852 entstanden die ersten Austernbänke. Heute gibt es rund 350 Betriebe, die sich vielfach in Familienhand befinden. Ihre Jahresproduktion liegt bei 10.000 Tonnen. Im nahe gelegenen Hafen von Larros in Gujan-Mestras steht das ‚Haus der Auster‘. Dort erfährt man noch mehr über die Meeresspezialität, die im Alter von acht bis zehn Monaten entweder weiterverkauft wird oder in die Austernparks der Bucht kommt, wo sie zwei bis drei Jahre reift, bevor sie auf dem Teller landet.
Eldorado der Austern
Gräulich schimmert das Austernfleisch in den Muscheln, die überall angeboten werden – auf den Campingplätzen, den einfachen Imbissstuben der Austernzüchter und den Restaurants der Gegend. Sie werden auf einer Schale mit Eis serviert. Dazu gibt es Zitrone, etwas Butter und Baguette. Ein fruchtiger Weißwein passt wunderbar zu den kleinen Köstlichkeiten aus dem Meer.
Austern gibt es überall
In der L‘Oyster Bar in Arcachon sind die Meeresfrüchte ein leckerer Snack nach dem Markteinkauf. Frisch gestärkt geht es durch die Gassen der Sommerstadt mit den kleinen Läden und Boutiquen und hinauf in die Winterstadt. Rund um den maurischen Park liegen die Villen aus dem 19. Jahrhundert. Vom Schweizer Chalet über englische Cottages bis hin zum neugotischen Herrenhaus ist architektonisch alles vertreten. 1863 errichteten die Brüder Émile und Isaac Pereire die ersten davon, um die von ihnen betriebene Bahnlinie zwischen Arcachon und Bordeaux zu beleben. Eine tolle Aussicht bietet der Turm Sainte Cécile, an dessen Bau Gustave Eiffel beteiligt war. Hier überragt er mit seiner Höhe von 25 Metern die Wipfel und Dächer des Seebads. Seine Stufen sind an schmalen Stahlseilen befestigt, und bei jedem Schritt geht ein Zittern durch den Turm. Von oben verliert sich der Blick im Blau des Atlantiks.
Tipps
- Unterkunft: Direkt neben der Dune du Pilat liegt der Camping Platz ‚Panorama de Pyla. Neben Zelt- und Trailerplätzen gibt es auch schöne Mobile Homes, www.camping-panorama.com Ganz in der Nähe befindet sich das kleine Designhotel ‚La Co(o)rniche‘, www.lacoorniche-pyla.com
- Essen und Trinken: Austern gibt es in der L’Oyster Bar in Arcachon, Marché Municipal oder preiswert und frisch in den zahlreichen Austernhütten in La Teste-de-Buch, wie dem La 12 Zen, 41 Avenue des Pêcheurs oder auch im Hafen von Larros in Gujan-Mestras.
- In den Austerndörfern rund ums Becken von Arcachon gibt es im Sommer viele Austern Feste:
Juni: Lège-Cap-Ferret
Juli: Lanton, Gujan-Mestras, Andernos-les-Bains
August: Arès, Claouey, L‘Herbe
- Zwischen dem Hafen in Arcachon und dem gegenüberliegenden Cap Ferret verkehrt ein Pendelboot mit herrlichem Blick vom Wasser aus auf die Bucht.
- In Gujan-Mestras steht im Hafen, Rue du Port de Larros, das ‚Maison de d’huitre. Auf die Dune du Pilat am Anfang der Bucht von Arcachon lohnt sich eine Wanderung, besonders zum Sonnenaufgang, www.dunedupilat.com
- Mehr Informationen gibts unter www.arcachon.com
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