· 

MIT SCHWUNG DURCH DIE GLETSCHER MÜHLE - CANYONING SPASS IM BREGENZER WALD

Samstag Mittag. 14:00 Uhr, wir treffen unseren Guide Günter vom Canyoning Team Vorarlberg in Dornbirn am Campingplatz. Mit dem Auto geht es an den Startpunkt an der Bregenzerach. Drei Familien machen sich auf den Weg zu einem Canyoning Trip mit Abseilen, Rutschen und natürlich mit spektakulären Sprüngen. Doch bevor es los geht und wir zum ersten mal ins 15 Grad kalte Wasser eintauchen, müssen erst die passenden Neoprenanzüge gefunden, Gurte angelegt und das Abseilen an einer kleinen Brücke geübt werden. Nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen sind gespannt, was genau die kommenden 4-5 Stunden passieren wird. Die Sonne scheint, die Temperaturen liegen bei 24° C, kurz gesagt, die Randbedingugen sind perfekt.

Nach dem Briefing geht´s endlich los

Damit alle nicht nur Spass haben, sondern auch wieder unversehrt am Ausgangspunkt ankommen, ist es wichtig, dass die Gruppe sich diszipliniert verhält und die Regeln einhält. Regel Nummer eins lautet, alle Teilnehmer haben sich immer konsequent an die Anweisungen unseres ‚Schluchtlers‘, wie man die Canyoning Führer auch nennt, zu halten.


Durch den Wasserfall

Im Gänsemarsch geht es zum Einstieg. Das erste Highlight lässt nicht lange auf sich warten. Das Seil wird im Karabiner eingehängt und einer nach dem anderen macht sich auf und nimmt Günter´s Tipp mit auf den Weg, der da lautet "nach 3-4 Metern wird es nass, da solltet ihr euch nicht so lange aufhalten". Geduldig seilt er einen nach dem anderen ab. Die, die oben warten, hören immer wieder die Schreie der Vorangehenden, die rasch aus dem Blickfeld verschwinden und in einen tosenden Wasserfall eintauchen. Abgeschnitten von der Gruppe, hängt man am Seil, das nach wenigen Metern endet. Das letzte Stück geht es im freien Fall direkt ins kalte Nass, dass durch alle Ritzen in den Anzug dringt. Etwas überrascht tauchen die einzelnen Schwimmer nach kurzer Zeit wieder auf. Wer nach oben ins Gegenlicht blickt, sieht die von der Sonne beschienenen Blätter der Bäume. Die Stimmung im Canyon hat etwas unwirkliches und erinnert an einen fantasy Film. In der Schlucht ist es schattig. Die Felswände stehen an vielen Stellen eng beieinander und lassen wenig Sonne durch.


Über Rutschen nach unten

Das Weiterlaufen hält warm und fordert Konzentration, denn die Steine im gurgelnden Wasser sind größer und kleiner, glitschig und spitz. Das Zeitgefühl ist schon eine Weile verloren gegangen und man fragt sich nur noch: „Was wartet hinter dem nächsten Felsen.“ In unserem Fall ist es eine Rutsche. Das Hineinkommen ist gar nicht so leicht und Günter erklärt: „Entweder du springst rein oder du hangelst dich mit beiden Händen am dem Stahlseil entlang und lässt dann einfach los.“ Welche Methode einfacher ist, darf jeder selber entscheiden. Nach einigen „Trau dich „Mama“ und auch „Papa“, überlassen sich alle ihrem Schicksal und rasant geht es abwärts.


Weiter geht´s

Prustend kommen alle wieder an die Wasseroberfläche. Die erste Rutsche ist geschafft und eines ist klar, am besten überlässt man sich den Gegebenheiten, denn es geht so schnell, dass ein Eingreifen sowieso unmöglich ist. Dann geht´s auch schon weiter, vorbei an bizarren Felsformationen, durch sprudelnde Wasserläufe und über schmale Kiesbänke. Günter stoppt und der erste Sprung steht an...


Zum Abschluss noch ein 7 Meter Sprung

Das mulmige Bauchgefühl nimmt beim Warten noch zu. Ein Schrei folgt auf den anderen. Günter hat einen Fuß auf dem glitschigen Absprungfels platziert – als Halt für die Springenden. Bevor es rund fünf Meter in die Tiefe geht, heißt es gut abstoßen und rausspringen – ein Felsvorsprung ist im Weg. Günter bietet an: "Ich kann dir auch einen Schubs geben". Alles überlegen hilft nichts, Luft holen und los. Der Schrei entweicht fast automatisch. Gut unten angekommen und weiter – der Weg ist das Ziel….. und der höchste Sprung am Ende hat knappe sieben Meter. Wir haben nur die rund 4-5 stündige Tour für Einsteiger gemacht – es gibt auch eine für Fortgeschrittene.


Tipps zur Tour

  • Übernachtung auf dem Campingplatz: in der Nähe gibt es drei Campingplätze, Seecamping Bregenz, Camping Mexico und Camping Weiss

Kommentare: 0